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FC Cincinnati kommt in die MLS

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In der Führungsetage der MLS hat man sich Zeit gelassen, um das weitere Expansion Team zu benennen.

Nachdem im Dezember 2017 Nashville als nächstes MLS Team verkündet wurde, ging man eigentlich davon aus, dass im Januar das zweite Team offiziell seinen Moment bekommen würde.

Gestern Abend um kurz nach 23 Uhr begann dann endlich die offizielle Pressekonferenz und brachte keine Überraschungen mit sich.

Wie auch schon in Nashville betrat Taylor Twellman um kurz nach 23 Uhr die Bühne und leitete gemeinsam mit Adrian Healey die Show ein. Healey arbeitet bei ESPN als Kommentator und dürfte einigen darüber zumindest stimmlich ein Begriff sein.

Anschließend blieb das Verfahren das übliche wie auch bei den anderen Bekanntgaben. Twellman und Healey baten die Herren des Abends auf die Bühne. Für den Club waren Jeff Berding, der General Manager und Carl H. Lindner III, Präsident des Teams auf der Bühne, für die Stadt der Bürgermeister John Cranley und für die MLS Don Garber.

Jeder von Ihnen sprach kurz, wobei Don Garber in seiner Rolle als MLS Commissioner natürlich die Ehre blieb, es offiziell auszusprechen: „Welcome FC Cincinnati!“

Foto: Paul-Michael Ochoa

schnellen Schrittes in die Liga

Und dieses Willkommen kann im Falle von Cincinnati sehr schnell von statten gehen, denn bereits in der kommenden Saison soll das Team am Spielbetrieb teilnehmen.

Auch das überrascht nicht, denn sie haben bereits ein Stadion, einen Kader und insgesamt eine funktionierende Infrastruktur als Team.

Für Cincinnati und die MLS bedeutete dieser Abend natürlich viele lächende und strahlende Gesichter, denn immerhin arbeiteten die Verantwortlichen des Teams und Fans bereits seit Jahren an diesem Schritt.

Für die MLS ist Cincinnati eine ungefährliche Entscheidung. Das Team spielt seit Jahren aktiv und sportlich durchaus mit Akzenten und bringt vor allem Zuschauer mit. Bereits in der USL Saison 2017 hatten sie im Durchschnitt 21,199 Zuschauer bei ihren Heimspielen und führten damit das Ranking der Liga mit Abstand an.

Das Herz des Teams: die Fans

Die Fans sind ein besonderer Faktor des Teams, denn sie sind nicht nur zahlreich, sondern auch laut und fielen

n in den letzten Jahren immer wieder mit besonderen Aktionen oder Choreografien auf.

Genau diese Fans sind es eben auch, wegen denen der künftige Wechsel in die MLS eine Gefahr mit sich bringen kann, denn wie so oft muss sich die Frage gestellt werden, ob genau diese aktiven Fans, die das Team in den unteren Ligen immer liebevoll begleitet haben, wirklich Lust auf den Spielbetrieb in der MLS haben. Ähnlich wie die Fans des Detriot City FC genossen Teile der Fans den Spielbetrieb in den Minor Leagues vor allem deshalb, weil er abseits vom Erstligatrubel manchmal sehr viel mehr Charme mit sich trägt.

Dementsprechend sind wir sehr gespannt, wie sich die Fanstruktur in Cincinnati in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dass die Stadt Fußballbegeistert ist steht dagegen aber außer Frage. Ein Beispiel dazu bot sich bereits zeitgleich zur Pressekonferenz am Fountain Square, auf dem ein Fanfest stattfand und die Verkündung natürlich auch übertragen wurde.

Foto: Brett Hansbauer

Die Stadionfrage

Anfangs wird das Team weiterhin im Nippert Stadium auf dem Campus der University of Cincinnati spielen, bis vermutlich zur Saison 2021 ihr eigenes Stadion im West End eröffnet werden kann.

Ein neuer Name

Ein wichtiger Schritt wird übrigens auch die Umbenennung des Clubs sein, der aktuell noch Futbol Club Cincinnati heißt, aber bereits vor einigen Tagen ankündigte, dass man sich einen neuen Namen geben würde, wenn man in die MLS eintrete.

Der neue Name lautet: Fussballclub Cincinnati.

Einer der großen Fansclubs des Teams trägt bereits seit Jahren den Namen „die Innenstadt“ und nun geht auch das Team zu diesem Schritt über. Bereits das Trikot der aktuellen Saison nahm ersten Bezug zu der deutschen Geschichte der Stadt und ist mit bavarian diamonds, wie man es in den USA nennt, unterlegt.

Künftig soll auch der Teamname an die vielen deutschen Einwanderer der Stadt erinnern. So hatten Anfang der 1900er Jahre 60% aller Einwohner deutsche Wurzeln.

Letztendlich kann man zuversichtlich sein, dass die MLS mit Cincinnati einen guten Ort für ein weiteres Team gewonnen und dieses auch Konkurrenzfähig zu den anderen Teams sein wird.

Und vielleicht findet dann auch irgendwann ein Stylingberater seinen Weg zu ihnen, damit künftig nicht mehr 4 Herren in blauen Anzügen vor einer blauen Wand sitzen wollen.